Das Auerhuhn im Winterwald

Das Auerhuhn ist das Wappentier des Bayerischen Waldes früher überall gegenwärtig gehört es heute zu den seltesten Vöglen im Naturpark.  Langjährige Auswilderungsprogramme konnten den Niedergang dieses großen Waldvogels stoppen, trotzdem ist sein Bestand weiterhin gefährdet.

Zur Bestandssicherung hat nicht nur die Aussetzung von hunderten Jungvögeln beigetragen, sondern auch die  großen Sturmereignisse wie Wiebke und Kyrill. Durch die großen Wurfschäden hat sich der Wald besonders in den höheren Lagen stark gelichtet. Offenere Wälder mit wiederaufkommender reicher Krautschicht kommt den Ansprüchen des Auerhuhns an seinen Lebensraum sehr entgegen.  Im Sommer und Herbst besteht seine Hauptnahrung aus Heidel- und Preiselbeeren, während der Jungenaufzucht benötigen die Hennen zudem noch Ameisen, denn diese liefern eiweißreiche Nahrung, so daß die Jungtiere schnell wachsen können. Die Öffnung des Kronendaches in den Hoch- und Mittellagen führt auch zu einer Zunahme der bodenlebenden Insekten, wie den Waldameisen.

Als Standvogel verbringt das Auerhuhn den Winter ebenfalls in den Mittel- und Hochlagen des Naturpark Oberer Bayerischer Wald oberhalb von 700 m. Von Haus aus ist es  an den Beinen und Füßen mit dichter Befiederung ausgestattet ebenso besitzt es befiederte Nasenlöcher, um der Kälte zu trotzen. So können sie Temperaturen bis -40° und meterhohen Schnee aushalten. Die 3 bis 4 mm langen Horngebilde, die sogenannten „Zehenstifte“ wirken wie Schneeschuhe und ermöglichen den Auerhühnern das Gehen und Graben im Schnee. Im Sommer und Herbst versuchen die Tiere sich für den Winter Energiereserven in Form von Depotfett anzulegen, wenn dann die Nahrung knapp wird zehren sie davon.

Außerdem versuchen sie den Energiebedarf im Winter sehr gering zu halten, so schränken sie ihren Aktionsradius stark ein und bleiben lieber den ganzen Tag auf einem Baum, als auf Nahrungssuche zu gehen und dabei mehr Energie zu verbrauchen als sie mit den nährstoffarmen Fichtennadeln wieder aufnehmen. Im Winter ist ihr Blinddarm etwa viermal so lang wie im Sommer, um auch die letzte Energie aus den Fichten- und Tannennadeln heraus holen zu können.

Daher ist es so wichtig das sie in dieser schwierigen Zeit nicht gestört werden, denn muß es fliehen so steigt sein Energiebedarf um ein 12faches an, geschieht dies mehrmals am Tag, so hat das dramatische Folgen für das Tier. Es besteht die Gefahr das es erfriert oder kann leichter Beute eines natürlichen Feindes werden.

Wichtig ist es daher im Winter auf den gekennzeichneten Wanderwegen zu bleiben und nicht querfeldein zu gehen, denn wo eine Spur ist gehen meist noch mehr entlang und stören somit unwissentlich die Vögel auf.Auerhahn im Schnee Nur bei ausreichender Rücksichtnahme hat dieser Vogel eine Chance weiterhin im Naturpark zu überleben.

Ein Beitrag von Naturpark Oberer Bayerischer Wald

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