Geeignete Ferngläser zur Beobachtung der Natur
Es gibt zahlreiche Menschen, die sich gerne in der Natur aufhalten und dabei interessante Dinge entdecken möchten. Zumeist sind es Vogelkundler, Wanderer oder Jäger, die gerne nähere Beobachtungen anstellen. Damit auch weit entfernte Objekte oder nähere Details genauer beobachtet werden können, bieten Ferngläser eine große Hilfe. Es steht eine riesige Auswahl an unterschiedlichen Modellen zur Verfügung. Deshalb ist es nicht immer so ganz leicht, sich für ein geeignetes Modell zu entscheiden. Die Unterschiede bestehen sowohl in der Qualität als auch beim Anschaffungspreis.
Wichtige technische Daten von Ferngläsern
Wer sich nach Ferngläser umsieht, wird sehr schnell erfahren, dass diese oftmals etwas kryptische Bezeichnungen wie beispielsweise 8×40 oder 10×50 haben. Damit weiß nicht jeder Interessent sofort etwas anzufangen. Die Zahlen geben Auskünfte über den Vergrößerungsfaktor und den Objektivdurchmesser. Die Bezeichnung 10×50 bedeutet, dass ein solches Fernglas eine 10-fache Vergrößerung erzielt und einen Objektivdurchmesser von 50 Millimeter hat. Einige Modelle sind auch mit einer Zoom-Funktion ausgestattet. Diese können dann Vergrößerungsfaktoren von etwa 8 bis 20-Fach aufweisen. Allerdings ist der Objektivdurchmesser ein Wert, der wichtiger ist als die Vergrößerung.
Je größer der Objektivdurchmesser ist, desto mehr Licht gelangt in das Gerät. Das ist ein wichtiger Faktor, weil eine starke Vergrößerung nur dann möglich ist, wenn die Lichtmenge ausreicht. Weist ein Fernglas mit einem 40 Millimeter Objektiv eine 20-fache Vergrößerung auf, würde sie dem Nutzer nicht mehr viel bringen, weil das Bild aufgrund von Lichtmangel sehr dunkel erscheinen würde. Ferngläser mit großen Objektivdurchmessern können auch noch während der Dämmerung genutzt werden.
Für jeden Zweck das richtige Fernglas
Jäger bevorzugen zumeist Ferngläser mit großen Objektivdurchmessern, weil sie zumeist erst dann auf die Jagd gehen, wenn die Dämmerung bereits eingebrochen ist. Derartige Ferngläser sind in der Regel recht schwer. Doch das ist bei der Jagd nicht unbedingt ein Nachteil, weil ein Jäger sich während der Beobachtungen kaum bewegt. Er verbringt die meiste Zeit in einem Hochsitz oder auf einem Ansitz. Deshalb stört das Gewicht des Fernglases nicht.
Wer jedoch interessante Entdeckungen beim Wandern machen möchte, wünscht sich eher ein leichtes Fernglas, das sich mühelos auf längeren Strecken transportieren lässt. Da die meisten Wanderungen am Tag durchgeführt werden, braucht das Fernglas keine gute Optik bei Dämmerung. Deshalb kann für einen solchen Zweck auch ein handliches Modell mit einem geringeren Objektivdurchmesser genutzt werden. Das wäre auch dann vorteilhaft, wenn das Fernglas mit in den Urlaub genommen werden soll.
Eine weitere wichtige Kennzahl ist das Gesichtsfeld. Dieses wird stets in Metern auf 1.000 Meter Entfernung angegeben. Steht in der Beschreibung, dass ein Fernglas ein Gesichtsfeld von 60 Meter aufweist, bedeutet es, dass bei einem Blick in 1.000 Meter Entfernung ein Sichtbereich von 60 Meter Breite möglich ist.
Ferngläser mit zusätzlicher Ausstattung
Mittlerweile stehen auch moderne Ferngläser mit zusätzlichen Ausstattungsmerkmalen zur Verfügung. Eine besonders interessante Ausstattung wäre beispielsweise ein Gewinde für die Nutzung auf einem Stativ. Das wäre ein interessantes Feature, wenn das Fernglas zur Beobachtung von sportlichen Aktivitäten genutzt wird.
Des Weiteren gibt es Modelle, die speziell für Brillenträger geeignet sind. Herkömmliche Ferngläser sind mit Okularen ausgestattet, die nicht von Personen genutzt werden können, die üblicherweise eine Brille tragen. Brillenträger müssen die Brille abnehmen, wenn sie etwas mit dem Fernglas beobachten möchten. Das kann mitunter etwas umständlich sein, weil nicht überall eine sichere Ablage für die Brille verfügbar ist.
Eine besonders interessante Ausstattung für Jäger ist eine integrierte Entfernungsmessung. Diese erfolgt zumeist mit einem Lasermessgerät. Bei der Beobachtung von Wildtieren kann damit auch gleich erkannt werden, in welcher Entfernung sie sich aufhalten. Dadurch kann ein Jäger sehr viel besser entscheiden, ob ein Abschuss möglich ist oder nicht.
Es gibt selbstverständlich noch weitere wichtige Ausstattungsmerkmale. Dazu gehören unter anderem folgende Dinge:
- Trageriemen
- Schutzkappen für Objektive und Okulare
- Tragetasche
- Reinigungstuch
Ferngläser mit besonderen optischen Ausstattungen
Oftmals werden zu den Ferngläsern auch Angaben gemacht, mit denen nicht jeder etwas anfangen kann, weil sie auf den ersten Blick nicht erkennbar sind. Steht beispielsweise in der Beschreibung, dass das Fernglas mit einer vergüteten Optik ausgestattet ist, dann handelt es sich auf jeden Fall um einen enormen Vorteil. Dieses Feature bezieht sich auf die Okulare. Diese bestehen aus mehreren Linsen, die hintereinander angeordnet sind. Dadurch wird das Bild sehr viel deutlicher und Kontraste grenzen sich schärfer voneinander ab. Sind die Okulare nur mit einer einfachen Optik ausgestattet, können chromatische Störungen sichtbar werden. Die Ränder von einigen Objekten erscheinen dann etwas rötlich oder bläulich und wirken insgesamt etwas unscharf. Dieses Problem lässt sich auch meistens nicht mit der Feinjustierung der Schärfe beheben. In einer vergüteten Optik befinden sich zumeist drei Linsen. Jede dieser Linsen ist für eine der Grundfarben Blau, Rot oder Grün optimiert. Dadurch heben sich die farblichen Unschärfen an den Rändern wieder auf und es erscheint ein klares und deutliches Bild.
Zudem wird bei den Ferngläsern zwischen dem Porro-Prisma und dem Dachkant-System unterschieden. Wer häufig Objekte in nahen oder sehr weit entfernten Regionen beobachtet, wird mit einem Dachkant-System am besten zurechtkommen. Wer vorwiegend Beobachtungen in einem Bereich zwischen etwa 10 und 100 Metern macht, wird mehr Freude an einem Porro-Prisma haben. Allerdings sollte erwähnt werden, dass diese Unterschiede nicht besonders gravierend sind.
Beim Kauf auf die Qualität achten
Wer sich ein brauchbares Fernglas anschaffen möchte, sollte unbedingt auf eine angemessene Qualität achten. Hochwertige Ferngläser sollten robust und wetterfest sein. Ein großer Vorteil besteht immer dann, wenn der Innenraum des Fernglases mit Argon oder Stickstoff gefüllt ist. Gegenüber der herkömmlichen Luft bieten diese Gase den Vorteil, dass sie keine Feuchtigkeit aufnehmen können. Deshalb können die Innenseiten der Objektive oder der Okulare auch niemals beschlagen. Für die Außenseiten gibt es Beschichtungen, die einen sogenannten Lotuseffekt aufweisen. Dadurch fließt eventuell vorhandene Feuchtigkeit schnell wieder ab und beeinträchtigt die Sicht nicht.
Markenfernglas oder No-Name-Modell
Zahlreiche Interessenten stellen sich die Frage, ob ein No-Name-Modell, das oftmals zu einem sehr günstigen Preis erhältlich ist, ausreicht oder nicht. Ferngläser von renommierten Herstellern sind zumeist teurer in der Anschaffung. Im Gegenzug kann sich der Kunde aber auch sicher sein, dass er ein hochwertiges Produkt bekommt, das er viele Jahre lang nutzen kann. Passiert ein Malheur, sodass ein neues Okular oder Objektiv benötigt wird, gibt es bei Markenprodukten ebenfalls keine Probleme. Ersatzteile stehen auch viele Jahre nach dem Kauf noch zur Verfügung. Das ist bei unbekannten Herstellern meistens nicht der Fall. Viele dieser kostengünstigen Anbieter existieren nur für einen kurzen Zeitraum und sind dann für immer verschwunden.
Zusammenfassung
Jeder, der gerne Beobachtungen in der Natur machen möchte, braucht dazu ein gutes Fernglas. Es gibt Modelle, die sich besonders gut für eine Reise oder für die Beobachtung der Natur auf Wanderungen eignen. Zudem gibt es Ferngläser, die sich besonders gut für Jäger eignen. Zudem gibt es kompakte Geräte für Sportbeobachtungen oder lichtstarke Ausführungen für Freunde der Astronomie. Bei der Auswahl sollte jedoch auf die passende Leistung sowie auf eine hohe Qualität geachtet werden.
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