Auszeichnung Fledermausplakette Haus Bikowsee

Am 25.8.25 wurde das Haus Bikowsee nördlich von Rheinsberg als dritte Einrichtung im Landkreis Ostprignitz-Ruppin vom NABU mit der Plakette „Fledermausfreundliches Haus“ ausgezeichnet.

Robert Franck und Jens Teubner mit dem Hausherrn beim Anbringen der Plakette © Dr. Mario Schrumpf

Die Auszeichnung erfolgte im Rahmen der landesweiten Aktion des NABU, bei der Gebäude ausgezeichnet werden, die Fledermäusen geeignete Quartiere bieten. Mit der Verleihung der Plakette wird das Engagement von Hauseigentümern belohnt, die Fledermäusen Unterschlupf gewähren, um ihren Lebensraum zu schützen.

In den Gebäuden des Hauses Bikowsee leben im Sommer bis zu 800 Mückenfledermäuse in sogenannten Wochenstuben. Die Inhaber des touristischen Unternehmens, Familie Däbel legt großen Wert auf das Zusammenleben von Mensch und Natur. So finden nicht nur Fledermäuse hier ein Quartier, auch zahlreiche Schwalben brüten jedes Jahr in den Wirtschaftsgebäuden des Beherbergungsunternehmens. Die menschlichen Gäste werden belohnt mit tollen Naturbeobachtungen. Nebenbei halten Fledermäuse und Schwalben auch die in Seerandlage häufigen Mücken kurz.

Jens Teubner, Leiter des Artenkompetenz-zentrums Säugetierschutz in Zippelsförde © Dr. Mario Schrumpf

Die Mückenfledermaus ist unsere kleinste einheimische Fledermausart und wurde erst seit den 1990er Jahren durch genetische Untersuchungen als eigene Art von ihrer sehr ähnlichen „Schwesternart“, der Zwergfledermaus, abgetrennt.
Mückenfledermäuse bevorzugen Laubmischwälder in gewässerreicher Umgebung und ihre Lieblingsspeise sind – wie der Name schon verrät – (Zuck-)Mücken, Gnitzen und Eintagsfliegen. Ihre „Wochenstuben“, die Orte, an denen die Weibchen aus einem großen Einzugsgebiet zusammenkommen und ihre Jungen aufziehen, befinden sich oft in spaltenförmigen Quartieren von Gebäuden (Dachgiebel, hinter Fensterläden oder Holzverschalungen) oder in Fledermauskästen. Ein Teil der Mückenfledermäuse überwintert auch im Sommerlebensraum (z.B. in alten Baumhöhlen). Gehäuftes Vorkommen im Herbst zur Zugzeit in Süddeutschland und der Wiederfund eines im Juli in der Uckermark beringten Weibchens Ende August in 177,8 km Entfernung in Sachsen-Anhalt lassen aber auch Abwanderungen in winterwärmere Gebiete vermuten.

Mückenfledermaus © Jens Teubner

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