Erfolgreiches Brutjahr für Greifvögel
Der ehrenamtliche Horstbetreuer Robert Franck stellte zum Jahresende den Bericht über den Bruterfolg der Greifvögel im Naturpark vor. Bereits seit vier Jahren fast er im Auftrag der Naturparkverwaltung, die von vier Horstbetreuern im Naturparkgebiet erhobenen Daten für Seeadler, Fischadler, Wanderfalke, Schwarzstorch und Schreiadler zusammen.
Beim Seeadler sind im letzten Jahr 10 Jungtiere flügge geworden bei insgesamt 6 Brutpaaren. 2019 waren es noch 7 Jungen bei 7 Brutpaaren, 2020 3 Junge bei 6 Brutpaaren und 2021 4 Junge bei 4 Brutpaaren.
Der Naturpark Stechlin-Ruppiner Seenland liegt im Areal der größten Brutdichte des Fischadlers in Mitteleuropa. Aufgrund der fehlenden Überhälterbäume in unseren Waldgebieten nutzt der Fischadler vorrangig Gittermasten von Überlandstromleitungen als Horststandort. Der Fischadler bevorzugt Brutplätze, die über die Gipfel der umgebenden Bäume hinausragen. 14 Brutpaare haben in 2022 insgesamt 28 Jungtiere aufgezogen. 2019 waren es 38, 2020 waren es 30, 2021 31 Jungtiere.
Beim Wanderfalken ist der Bruterfolg der letzten Jahre stabil geblieben. 2020 waren 9 Brutpaare mit 24 Jungen. 2021 haben 8 Brutpaare 21 Jungtiere aufgezogen und 2022 wieder 8 Brutpaare mit 20 Jungen.
Das an der südlichen Grenze des Naturparks brütende Schreiadlerpaar hat auch in diesem Jahr wieder einen Horst außerhalb des Naturparks genutzt und wurde deshalb nicht in der Statistik des Naturparks erfasst. An diesem Standort wurde in 2022 erfolgreich gebrütet. Schreiadler sind dafür bekannt, unter mehreren Wechselhorsten zu wählen.
Das seit 2013 im Naturpark erfolgreich brütende Schwarzstorchpaar hat bis 2021 29 Junge aufgezogen, 5 Junge (2 durch Starkregen und 3 durch den Angriff von Waschbären) flogen nicht aus. 2022 wurde der Brutplatz leider nicht angenommen. Es lag ein großer Eichenast direkt im Nest, der aus der Krone des Baumes herab gefallen ist.
Besucher des Naturparks werden gebeten, bei Wanderungen in der Natur ausreichend Abstand zu Greifvogelhorsten zu halten. Die Tiere sind besonders während der Brutphase störungsempfindlich. Kommen Menschen zu nah an die Horste heran, verlassen sie die Gelege. Eier kühlen aus oder werden von Konkurrenten wie z.B. Rabenvögeln gefressen und damit der Bruterfolg gefährdet. Auffliegende, rufende Alttiere sind ein sicheres Zeichen dafür, dass man zu nah an einem Horst geraten ist. Höchste Zeit den Rückzug anzutreten!
Ein herzliches Dankeschön an die ehrenamtlichen Horstbetreuer Henry Lange aus Neuruppin, Bernd Ewert aus Zechlinerhütte, Robert Franck aus Zechow und Paul Sömmer aus Himmelpfort, Mitarbeiter der staatlichen Vogelschutzwarte für die Betreuung der Horste und die Erfassung sowie Bereitstellung der Daten.