Minister Vogel auf Kreisreise in Ostprignitz-Ruppin

Brandenburgs Umweltminister Axel Vogel besuchte am 12. April auch unseren Naturpark. Anlässlich seiner Kreisbereisung Ostprignitz-Ruppin mit Landrat Ralf Reinhardt startete er seinen Besuch in der Kyritz-Ruppiner Heide.

Sie ist eine der größten zusammenhängenden Heideflächen Europas. Seit 2021 gehört sie zum Naturpark Stechlin-Ruppiner Land. Über viele Jahre hatten sich nach der „Wende“ unzählige Menschen, Vereine und Bürgerinitiativen für eine freie Heide und gegen eine militärische Weiternutzung des rund 12.000 Hektar großen Truppenübungsplatzes eingesetzt. Die zahlreichen Proteste führten schließlich im Jahr 2009 zum großen Erfolg. Der damalige Verteidigungsminister erklärte die Aufgabe des so genannten „Bombodroms“ für militärische Zwecke.

15 Jahre nach dieser wegweisenden Entscheidung hat nun der Minister für Landwirtschaft, Umwelt und Klimaschutz des Landes Brandenburg, Axel Vogel, gemeinsam mit Landrat Ralf Reinhardt den südlichen Bereich der Heide bei Pfalzheim besucht. Vom dortigen Wanderparkplatz ging es in Richtung des Heide-Turms auf dem Sielmann-Hügel, einer der markanten Wahrzeichen der nunmehr „Freien Heide“. Dieser Teil der Heide ist für die Öffentlichkeit auf gekennzeichneten Wanderwegen zugänglich, insbesondere die blühende Heidelandschaft im Spätsommer zieht Jahr für Jahr zahlreiche Besucherinnen und Besucher an.

 

Am Fusse des Sielmannhügels wurde über das verhältnis Offenlandschaft – Wildnis diskutiert © Dr. Mario Schrumpf

Minister Axel Vogel lobte denn auch bei seinem Besuch den Einsatz für die Kyritz-Ruppiner Heide, um die einzigartige Natur und deren Schutz erfahrbar zu machen: „Es ist dem regionalen Engagement zu verdanken, dass sich das ehemalige Bombodrom zu einem naturtouristischen Highlight entwickelt hat. Besonders die von der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben durchgeführte Heidepflege sorgt dafür, dass ab August die Heide in voller Blüte auf vielen Tausend Hektar zu erleben ist.“ Zum Erhalt der Heide, die vielen geschützten und gefährdeten Tierarten ein Zuhause bietet, darunter unter anderem Wiedehopf, Brachpieper und Ziegenmelker, müssen jährlich zwischen 50 und 150 Hektar Heidefläche kontrolliert abgebrannt werden. Mit dieser Maßnahme kann sich das Heidekraut besser regenerieren, außerdem sollen konkurrierende Bäume und Büsche an der Ausbreitung im Heidebereich gehindert werden.

Landrat Ralf Reinhardt sieht die Entwicklung der Kyritz-Ruppiner Heide in den vergangenen 15 Jahren ebenfalls positiv. Gleichwohl möchte sich der Landkreis beim Bund als Eigentümer des gesamten ehemaligen „Bombodrom“-Areals dafür einsetzen, mehr Wildnis zuzulassen: „Die Einbeziehung der Kyritz-Ruppiner Heide in den Naturpark vor drei Jahren war der Beginn einer Erfolgsgeschichte, die wir gemeinsam fortsetzen wollen. Dabei wäre es aus unserer Sicht auch wichtig, die riesigen Waldflächen ungenutzt und der Natur freie Hand zu lassen. Ungenutzter Wald ist ein Faktor als klimaschützender Kohlenstoffspeicher, darüber hinaus würde ein solcher aus der Nutzung genommener Wald eine noch größere Artenvielfalt erzeugen.“ Geht es nach den Vorstellungen der unteren Naturschutzbehörde des Landkreises, könnten die Randgebiete des früheren „Bombodroms“ auf bereits bestehenden, aber noch wegen der Munitionsbelastung gesperrten Wegen, für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden. „Damit hätten Besucherinnen und Besucher noch mehr Möglichkeiten, eine dann wirklich unberührte Natur hautnah zu erleben, ohne diese zu stören. Frei nach dem Zitat von Heinz Sielmann: Nur wer die Natur kennt und liebt, wird sie auch schützen. An diesem Maßstab wollen wir uns auch künftig orientieren.

Zu Beginn des klimapolitischen Rundganges wurde die Baustelle für die Geothermiebohrung besucht. Zukünftig soll bis zu 85% des Heizenergiebedarfs in Neuruppin über Geothermie gedeckt werden. © Dr. Mario Schrumpf

Am Nachmittag nahm Vogel am klimapolitischen Rundgang durch Neuruppin teil. Dort diskutiert Minister Vogel gemeinsam mit Neuruppins Bürgermeister Nico Ruhle und Vertreterinnen und Vertretern des Vereins „Klima und Alltag“ mit Akteurinnen und Akteuren sowie allen Interessierten, wie Brandenburg beim Klimaschutz besser vorankommen kann. Der im März von der Landesregierung beschlossene Klimaplan zeigt den Weg, die Schritte und Maßnahmen zur Klimaneutralität bis spätestens 2045 auf.

 

Der klimapolitische Rundgang durch Neuruppin war gut besucht © Dr. Mario Schrumpf

Beim 4. Zukunftsdialog „Klimaschutz“ von Minister Vogel ging es im Anschluss darum, wie und wo das Land beziehungsweise die Politik beim kommunalen Klimaschutz besser unterstützen kann. Die im Brandenburg-Paket für kommunale Klimaschutzprojekte vorgesehenen Mittel wurden gerade noch einmal um aufgestockt. Der Verein „Klima und Alltag“ stellt zudem sein Engagement und die Projekte in Neuruppin vor.

 

Beim 4. Zukunftsdialog Klimaschutz stellte sich Minister Vogel den Fragen der Neuruppiner Bürger © Dr. Mario Schrumpf

 

 

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert