Nachhaltigkeitsworkshop: Schweden-„Stängsel“

 

Umso aufmerksamer wurde ich, als die Information kam, dass genau dieser Schwedenzaun als Nachhaltigkeitslehrgang in der Naturwacht im Naturpark Stechlin-Ruppiner Land, in Banzendorf, angeboten wurde. Der Platz war gebucht und am 4.Mai 2019 ging es los. An diesem Tag versammelten sich vor Ort über 20 buntgemischte Leute: die Mitarbeiter der Naturwacht, Automechaniker, Rentner, Handwerker, Lehrer, Schwedenfreunde, Landschaftsplaner, IT-Spezialisten u.a.

NP SRL/Karen SteinbergNach Rüdiger Meyerˋs (Initiator der Veranstaltung) informativen Vortrag über die Entstehung und Technik des Schwedenstängselˋs, wurden alle Teilnehmer, in einem lockeren Spiel, in Gruppen mit je einem Betreuer eingeteilt.

In 6 unterschiedlichen Stationen wurden 3 Meter lange Kiefernpfosten, zum Schutz gegen Feuchtigkeit, Pilze und Bakterien, angekokelt und diese mit Hilfe einer Pfahlramme jeweils gegenüberstehend und im Abstand von einem Meter in den Boden versenkt. Junge Fichtenzweige wurden immer wieder über Feuer erwärmt, um diese längs der Markröhre zu halbieren. Zwei Gruppen waren damit beschäftigt, die gegenüber angeordneten Pfosten mit den geteilten Fichtenzweigen in Achterknoten zu verbinden. Und letztlich wurden 7,5 Meter lange Kiefernstangen, die im bodenberührenden Bereich ebenfalls angekokelt waren, auf diesen Knoten abgelegt. Der Zaun wuchs sowie die Teilnehmer mit ihren Aufgaben.

NP SRL/Sigrid HoffmannZwischen all den Arbeitsschritten gab es viele abwechslungsreiche Gespräche und Geschichten, skandinavisches Büfett mit Zimtschnecken, karelischen Piroggen, belegten Brötchen, Tee, Minzwasser und wunderbares, von einer Finnin über dem Feuer gekochtes, Wildgulasch. Leute, Stimmung, Wetter, Verpflegung, Lehrreiches, Unterhaltsames, Lustiges, Neues – es war ein rundum gelungener Lehrgang.

Wenn ich wieder in Schweden bin und solch einen Stängsel sehe, schaue ich mir diesen vermutlich noch genauer als bisher an und denke mir: Das kann ich jetzt auch.

U. Drehmel

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