Plötzlich digital! – Umweltseminare zum Tauchsport im Netz

Viele Citizen-Science-Projekte sahen und sehen sich vor der großen Herausforderung, ursprünglich als Vor-Ort-Angebote (face-to-face) geplante Veranstaltungen in der digitalen Welt umzusetzen. Das betrifft insbesondere Projekte, die so genannte Feldforschung durchführen, wo also Wissensvermittlung und -austausch, gemeinsame Artenbestimmung, Monitoring von Arten, Begehungen, Tauchgänge usw. traditionellerweise draußen in der freien Natur stattfinden.

©Silke Oldorff

©Silke Oldorff

Von Anfang Februar bis Ende April 2021 bietet das Projekt „Tauchen für den Naturschutz“ Seminare zum Bestimmen von Wasserpflanzen für interessierte Sporttaucher an. In diesem Projekt werden Sporttaucher*innen zunächst ausgebildet, verschiedene typische Wasserpflanzen und -tiere zu bestimmen, z.B. die Armleuchteralgen und verschiedene Großmuscheln. Anschließend können sie selbstständig diese Arten während ihrer Tauchgänge in den Seen bestimmen und kartieren. Das Team hat die Schulungen seit Anfang Februar 2021 ins Internet verlegt, insgesamt sieben finden noch bis zum 26. April online statt (https://www.nabu-naturschutztauchen.de/).

©Silke Oldorff

©Silke Oldorff

Am ersten Termin zum Thema „Die phantastische Welt der Wasserpflanzen – wie können Sporttaucher und Naturfreunde einzelne Arten unterscheiden“ von Silke Oldorff nahmen statt der erwarteten fünfzehn Teilnehmern aus dem Naturpark Stechlin-Ruppiner Land über 230 Sporttaucher*innen deutschlandweit teil. Die Teilnehmerzahl musste begrenzt werden. Am zweiten Termin zu Armleuchteralgen nahmen über 220 Sporttaucher*innen teil. Der Referent Dr. Thomas Gregor beschränkte sich u.a. auf Arten, die in Tauchgewässern vorkommen und das Anfertigen von Herbarbelegen. Um der hohen Anzahl von Teilnehmer*innen her zu werden, begleitet ein Team von 4 Biologen die Vorträge, welches die Fragen im Chat zusammenfasst und beantwortet und den technischen Ablauf gewährleisten. Unter den Teilnehmern befinden sich bereits ausgebildete Naturschutztaucher*innen, aber auch viele Interessierte und Tauchlehrer*innen. Letztere sind wichtige Multiplikatoren für den Seenschutz.

Digitale Mittagspause ©Lorna Schütte

Digitale Mittagspause ©Lorna Schütte

Momentan ist ein großes Interesse an Umweltthemen bei Sporttaucher*innen zu verzeichnen. Sporttaucher wollen sich nicht länger mit dem schlechten Zustand der Tauchseen abfinden. Sie wollen sich über die Anzeichen informieren selbst einen Beitrag zum Seenschutz leisten. Unterstützt werden die Online-Seminare vom Hessischen Tauchsportverband, dem NABU Deutschland und der Naturparkverwaltung Stechlin-Ruppiner Land.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert