Stadt Rheinsberg saniert Gewässer bei Wallitz

Auf seiner Frühjahrssitzung in Fürstenwalde (Spree) hat der Stiftungsrat des NaturSchutzFonds Brandenburg Investitionen in den Natur- und Artenschutz im Landkreis Ostprignitz-Ruppin in Höhe von 367.000 Euro beschlossen.

Die Stadt Rheinsberg erhält die Fördermittel, um den Oberlauf des Mühlbach Kagar und zwei benachbarte Kleingewässer in Wallitz zu revitalisieren.

Bei Wallitz, einem Ortsteil der Stadt Rheinsberg im Naturpark Stechlin-Ruppiner Land, unterbrechen aktuell defekte Staubauwerke die Durchgängigkeit des Mühlbachs Kagar, was Wasserlebewesen an ihrer Wanderung hindert. Ein angrenzender Teich hat einen Großteil seines Wassers verloren und ist verschlammt. Ein zweites Kleingewässer in unmittelbarer Nähe ist über die Jahre verlandet. Mit Fördermitteln der Stiftung NaturSchutzFonds kann die Stadt Rheinsberg jetzt den Oberlauf des Mühlbachs renaturieren und die zwei angrenzenden Kleingewässer sanieren.

Blick auf den Teich, der renaturiert werden soll.
© J. Leidholdt

Frank-Rudi Schwochow, Bürgermeister der Stadt Rheinsberg: „Durch die Fördermittel des Naturschutzfonds können wir den Gewässern eine Vitalkur verabreichen. Wir stellen die ökologischen Funktionen dieser Lebensräume wieder her und auch die Anwohner können sich über die Ergebnisse freuen. Die Gewässer sind ein beliebtes Ziel für Spaziergänge am Dorfrand. Unser Dank gilt auch der Verwaltung des Naturparks Stechlin-Ruppiner Land, mit der wir das Projekt gemeinsam geplant haben“.

Die Stadt Rheinsberg entfernt die defekten Staubauwerke aus dem Mühlbach und baut den Gewässerquerschnitt verengende Elemente am Gewässerrand ein. Diese Engstellen fördern eine natürliche Gewässerdynamik mit Abschnitten, in denen das Wasser schnell und dann wieder langsamer fließt. Davon profitieren auch die Wasserlebewesen, für die neue Lebensräume im Bach entstehen. Zusätzlich wird die Gewässersohle erhöht. Dazu lässt die Stadt auf einer Länge von etwa 50 Metern Pfähle in den Bachgrund einbringen. Das strömende Wasser landet an diesen Hindernissen Sand und Kies auf.

Defekte Staubauwerke werden aus dem Mühlbach entfernt.
© A. Franz

Die beiden an den Bach angrenzenden Kleingewässer werden entschlammt. Ein besonderes Augenmerk wird auf den Teich gelegt. Hier wird ein Damm nagetiersicher stabilisiert und ein neuer Ablauf mit einer Überlaufschwelle gebaut. Außerdem sollen Uferbereiche abgeflacht werden. Diese besonnten Flachwasserbereiche bieten Amphibien neuen Lebensraum sowie Möglichkeiten zum Ablaichen. In anderen Kleingewässern ganz in der Nähe leben Kammmolche und Moorfrösche. Diese gefährdeten und europaweit geschützten Arten könnten dann auch bei Wallitz heimisch werden. Schon jetzt kann man hier das Rufen von Teichfröschen hören.

Im Zuge der Arbeiten werden zudem alte Betonelemente entfernt und den Kleingewässern auf diese Weise ein natürlicher Anblick zurückgegeben.

Bürgermeister Schwochow freut sich auf die Fertigstellung der Arbeiten: „Unser Projekt schlägt drei Fliegen mit einer Klappe. Wir werten damit Lebensräume auf, kümmern uns um den Wasserhaushalt und schaffen ein angenehm kühles Klima für Menschen, die hier spazieren gehen.“

 

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