Stauversuch zur Renaturierung der Temnitzquelle

Nördlich von Pfalzheim, in der Nähe des Parkplatzes am Rande der Kyritz-Ruppiner Heide, tritt das Wasser der Temnitz erstmalig in einer Quelle an die Erdoberfläche.

Wie alte Temnitzer zu berichten wissen, tat sie dies früher mit großer Schüttung, sprich ähnlich viel Wasser, wie an der legendären Kochquelle im Kunstertal, trat hier an die Oberfläche. Gern erzählen sie die Geschichte, wenn im „Dom zu Pfalzheim“ (damit meinen sie ihre kleine Dorfkirche) ein Kind getauft wurde, eilte vorher der Pfarrer zur Temnitzquelle um das Taufwasser zu holen.

Dies ist seit der letzten Meliorationswelle vor der Wende vorbei. Nur noch wenig Wasser rieselt im Frühjahr über die Quellmoorfläche mit Großseggenbülten. Aber, das soll sich ändern! Gemeinsam gründeten die Pfalzheimer einen Temnitzquellverein, der sich zum Ziel gesetzt hat, der für die Gemeinde Temnitzquell namensgebenden Quelle auf die Sprünge zu helfen.

Viele fleißige Helfer beim Füllen der Sandsäcke.
© Dr. Mario Schrumpf

Amtsdirektor, Bürgermeister, Planer und weitere Helfer beteiligten sich an der Aktion in Pfalzheim.
© Dr. Mario Schrumpf

Fachliche Unterstützung bekommen sie dafür von Dr. Burkhardt Schulze vom Planungsbüro Ellmann/Schulze, der sich schon seit längerer Zeit mit der Temnitz beschäftigt. Er regte an, in einem Stauversuch mit Sandsäcken in den oberhalb liegenden Meliorationsgräben zu prüfen, ob sich nicht der Grundwasserstand durch Wasserrückhaltung im Einzugsgebiet erhöhen läßt und damit die Quellschüttung.

Dr. Burkhardt Schulze – der „geistige Vater“ des Quellrenaturierungsprojektes.
© Dr. Mario Schrumpf

Gesagt getan, Anfang April trafen sich auf Einladung von Bürgermeister Bernd Müller acht freiwillige Helfer um mehr als 100 Sandsäcke zu füllen und damit an 8 Stellen provisorische Staue zum Wasserrückhalt zu bauen. An mehreren Grundwassermessstellen wird jetzt monatlich der Wasserstand erfasst, um Veränderungen zu dokumentieren. Gelingt der Versuch, soll die Sohle der Meliorationsgräben oberhalb der Quelle zukünftig zum Wasserrückhalt dauerhaft angehoben werden. Der landwirtschaftliche Pächter und die Eigentümer sowie die untere Wasserbehörde haben zuvor ihre Zustimmung gegeben.

Mit Hilfe von Sandsackstauen soll erprobt werden, ob sich die Quellschüttung erhöhen lässt.
© Dr. Mario Schrumpf

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