Im Portrait: Eine Naturkostmetik-Manufaktur und ihre Kaffee-Seife als Alleskönner

Yvonne Lüddecke bei der Preisverleihung des Wettbewerbs "Augenlust und Gaumenfreude" im Oktober 2020 (C) (C) ABISZET Wittenberg

Yvonne Lüddecke bei der Preisverleihung des Wettbewerbs „Augenlust und Gaumenfreude“ im Oktober 2020 (C) ABISZET Wittenberg

Cremes, Shampoos, Seifen, Badezusätze – all dies gibt es in der Naturkosmetik-Manufaktur Beauty & Hair von Yvonne Lüddecke (44) in Schlaitz am Muldestausee. Insgesamt sind es inzwischen 43 verschiedene Pflegeprodukte. Die Friseurin und Kosmetikerin verkauft aber nicht nur diese Produkte, sondern hat sie allesamt auch entwickelt und produziert.

„Als Friseurin komme ich viel mit Chemie in Berührung. Und das ist nicht immer gut verträglich für meine Haut. Also habe ich nach Salben und Cremes möglichst ohne Chemie gesucht. Und als ich dann noch einen Unfall hatte und unklar war, ob ich in meinem Beruf weiterarbeiten kann, hatte meine Tochter die Idee für ein zweites Standbein. Und so fing ich an, Seifen, Cremes und Badezusätze herzustellen“, erzählt sie.

Das war vor sieben Jahren. Und Yvonne Lüddecke hat diesen Schritt keinen Tag bereut, denn ihre Produkte sind stark nachgefragt. Ob Melissen-Shampoo, Lavendelcreme oder Lippenbalsam mit dem besonderen Namen „Sensibelchen“ – ansprechend präsentiert die Unternehmerin aus der Dübener Heide ihre Kreationen im eigenen Naturkosmetik-Shop im Internet, den sie seit zwei Jahren betreibt. Und dort macht Yvonne Lüddecke die Kunden auch gleich aufmerksam, worauf sie sich freuen können – nämlich auf Pflegeprodukte, die handgefertigt, palmölfrei, oft vegan sowie tierversuchs- und plastikfrei sind. Das ist ihr wichtig und das ist ihr Anspruch. Sie weiß, dass es für solche Produkte ein großes Marktpotenzial gibt. Yvonne Lüddeckes Kunden kommen aus den alten Bundesländern, vorwiegend aus Bayern, Nordrhein-Westfalen und Niedersachsen. Sie bestellen über den Online-Shop. Ins Geschäft nach Schlaitz zieht es wiederum Kunden aus den Regionen Leipzig, Dessau oder Köthen.

Mit einer ihrer neuesten Kreationen, einer wohlduftenden Kaffee-Seife, hat Yvonne Lüddecke sogar einen Preis gewonnen. Im Jahr 2020 nahm sie am Wettbewerb „Augenlust & Gaumenfreude“ teil und landete einen Volltreffer. „Meine Kaffee-Seife ist ein echter Alleskönner“, erzählt die Unternehmerin. Als Bio-Peeling ist die Seife für die Haut geeignet. Der Coffeingehalt hat einen positiven Effekt, wenn man Cellulite hat. Und auch als Küchen- und Gärtnerseife eignet sie sich hervorragend, weil sie alle Gerüche sanft von den Händen entfernt, egal ob Zwiebel oder Knoblauch, und auch starke Verschmutzungen löst. Außerdem ist sie durch die hohe Überfettung sehr pflegend. Den Kaffee, den Yvonne Lüddecke in der Seife verarbeitet, bezieht sie von der Leipziger Kaffeerösterei Alber, die wiederum den erntefrischen und biozertifizierten Rohkaffee in Brasilien einkauft und in Leipzig röstet.

Für die Kaffee-Seife hat sie eineinhalb Jahre von der Entwicklung bis zur Marktreife gebraucht. Das ist nicht ungewöhnlich, denn alle ihre Produkte müssen von zuständigen Ämtern geprüft und abgenommen werden. Erst dann kommen sie in den Verkauf. Und allein die Produktion einer Charge Kaffee-Seife dauert gute sechs Wochen, denn nach der Herstellung muss die Seife noch eine Zeit lang reifen.

Yvonne Lüddecke will ihre Naturkosmetik-Manufaktur Schritt für Schritt weiter voranbringen und neue Produkte entwickeln. „Ich arbeite gerade an einer Seife und Creme mit Waldduft“, verrät die Schlaitzerin. Den Namen für die Creme hat sie schon, sie soll „Bleib gesund“ heißen, beinhaltet unter anderem Arnika und Zirbelkiefer. Das passt als regionales Produkt gut zur Dübener Heide, sagt sie, wird aber gewiss auch Kunden in ganz Deutschland finden. Im Frühjahr 2021 kommen Seife und Creme auf den Markt.

 

Kontakt:
Naturkosmetik-Manufaktur Beauty & Hair
Freiheitstraße 67
06774 Muldestausee OT Schlaitz
Tel. 0173 9877755
E-Mail: yvonne.lueddecke@web.de
Internet: www.naturseifen-muldestausee.de

 

Hintergrund: Die Lokalen Aktionsgruppen (LAG) Dübener Heide/Sachsen und Sachsen-Anhalt sowie die LAG Anhalt setzen das LEADER-Förderprogramm der Europäischen Union und der Länder Sachsen-Anhalt sowie Sachsen für die Entwicklung im ländlichen Raum um und unterstützen die regionalen Produzenten. Dieses ermöglicht den Menschen vor Ort regionale Prozesse aktiv zu begleiten, Strukturschwächen zu mildern und den Alltag attraktiver zu gestalten. In diesem Rahmen erfolgte die Erstellung der folgenden Texte zur besseren Vermarktung regionaler Produkte der drei LEADER-Regionen, die anteilig in den Landkreisen Anhalt-Bitterfeld, Wittenberg und Nordsachsen liegen.

Kommentarfunktion ist geschlossen