„Schafswäsche“ ist wieder nass – Naturdenkmal gerettet

NP SRL/Hermann Wiesing

Wieder ausreichend Wasser für Frösche, Molche und Kröten.

In der Gemeinde Schönermark hat die GRÜNE LIGA Oberhavel e.V. das verlandete Feldsoll „Schafswäsche“ westlich von Gransee wiederhergestellt. Das 5.000 Quadratmeter große Naturdenkmal führt nun Wasser und ist damit wieder zu einem attraktiven Lebensraum geworden. Für diese Artenschutzmaßnahme hatte die Stiftung NaturSchutzFonds Brandenburg Fördermittel in Höhe von rund 100.000 Euro bereitgestellt.

Laub- und Nährstoffeinträge aus der ackerbaulich genutzten Umgebung sowie die klimatischen Veränderungen wie etwa zurückgehende Niederschläge hatten das Gewässer weitgehend verlanden lassen. Seinen Wert als Lebensraum und Laichgewässer für seltene und bedrohte Amphibien wie zum Beispiel für Knoblauchkröte, Kammmolch oder Moorfrosch hat sich deutlich verschlechtert. Der Verlust solcher Lebensräume ist heutzutage die Hauptgefährdungsursache für die heimische Amphibienwelt.

Um die Situation vor Ort zu verbessern, hat die GRÜNE LIGA Oberhavel in ihrem Artenschutzprojekt das Kleingewässer entschlammen lassen. Jetzt erfüllt das Feldsoll „Schafswäsche“ wieder seine ursprünglichen Lebensraumfunktionen für Kröten, Frösche und Molche.

Dafür wurden zudem Gehölze am Südufer entnommen, um die Erwärmung des Gewässers und dadurch die Larvenentwicklung zu fördern. Mit dem Schnittgut wurden Totholzhaufen und eine Benjeshecke angelegt. Diese bieten den Amphibien Schutz an Land und neue Lebensräume für Reptilien, Vögel und Kleinsäuger.

Die Naturschützer aus Oberhavel hoffen darüber hinaus, dass die jährliche Krötenwanderung über die Landstraße 222 in ein ebenfalls verlandetes Kleingewässer somit künftig entfällt und sich die Tiere in der „Schafswäsche“ sammeln. Die GRÜNE LIGA betreut hier seit 19 Jahren einen mobilen Amphibienschutzzaun.

NP SRL/Johannes Müller

Diese Knoblauchkröten profitieren von der Gewässersanierung.

Im Mai hatte der Stiftungsrat des NaturSchutzFonds Brandenburg die Gelder, die aus Ersatzzahlungen für Beeinträchtigungen durch Eingriffe in Natur und Landschaft stammen, bewilligt.

Der Name „Schafswäsche“ ist übrigens ein historischer Flurname und hat den Ursprung, dass zur damaligen Zeit die Landwirte, die ihre Tiere in der freien Landschaft hielten, die Wolle der geschorenen Schafe in Söllen und Weihern wuschen.

 

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