Bewusst zu Gast – Nachhaltiger Tourismus in Krisenzeiten

Np SRL/Olaf WolffWährend sich Mitte Februar in China der Corona-Virus seinen Weg in die Mitte der Gesellschaft bahnte startete in der Uckermark die dritte Schulung zum nachhaltigen Tourismus in Schutzgebieten. Am 13. Februar startete das 1. Modul in der Mühle Himmelpfort, mit dabei auch der Touristiker Olaf Wolff. Olaf Wolff betreibt das „Fitness-Studio Natur“ und bringt Sportbegeisterte aus Neuruppin und Umgebung in die wunderbare Landschaft des Naturparks Stechlin-Ruppiner Land. Darüber hinaus betreibt er einen Wander-Region-Service und unterstützt Tourismusregionen beim Anlegen und der Instandhaltung von Wanderwegen. Olaf Wolff und auch die anderen Schulungsteilnehmer*innen wollen ihre Unternehmensführung nachhaltiger gestalten. Doch wie kann das aussehen?

NP SRL/Olaf WolffAntworten auf diese Frage erhalten die Teilnehmer*innen in den kommenden 5. Modulen vom Schulungsleiter Sebastian Zoepp. Er ist Leiter der SPREEAKADEMIE und hat mit seinem Unternehmen Spreescouts selbst viele Jahre im nachhaltigen Tourismus gearbeitet. Unterstützt wird Herr Zoepp von verschiedenen Gastdozent*innen, die allesamt Expert*innen in ihrem Fach sind. So ist auch Ronny Sommerfeld vom Naturpark Uckermärkische Seen Gastdozent beim 2. Schulungsmodul. In seiner Präsentation stellt er die vielfältigen Kooperationsmöglichkeiten zwischen der Schutzgebietsverwaltung und den Tourismusunternehmen der Region vor.

NP SRL/Olaf WolffIm 3. Modul ist Christian Voss von GreenLiving als Experte für eine nachhaltige Inneneinrichtung zu Gast. Während seines Vortrags verteilt er Stoff- und Materialproben und erläutert, wie sehr konventionelle Möbel oftmals die Raumluft und damit die Gesundheit der Gäste belasten. Als einfache Alternative schlägt er Massivholzmöbel aus heimischem Holz vor, die man sich auch vom Tischler aus der Region bauen lassen kann. Franziska Diallo wiederum ist beim 4. Schulungsmodul als Expertin für Online-Marketing dabei. Sie betreibt mit einer Kollegin das Reiseportal GoodTravel und vermarktet nachhaltige Unterkünfte in ganz Europa. Von ihr erfahren die Teilnehmer*innen, dass gutes Bildmaterial vom jeweiligen touristischen Produkt bzw. der Dienstleistung aber auch ein authentisches Auftreten der Gastgeber*innen sehr wichtig für den Erfolg im Marketing sind.

Beim 5. Modul präsentieren die Teilnehmer*innen die Ergebnisse aus ihrem Nachhaltigkeits-Check und stellen ihre künftigen Maßnahmen vor, um noch nachhaltiger in ihrem Tun zu werden. Bei Olaf Wolff wird deutlich, dass seine Stärken in der engen Kooperation mit der Verwaltung des Naturparks Stechlin-Ruppiner Land liegen. Seine Touren stimmt er mit den Kolleg*innen der Schutzgebietsverwaltung ab und informiert sich auch regelmäßig über laufenden Projekte im Naturpark. Wer als Gast mit Olaf Wolff unterwegs ist wird zudem mit regionalen Biozutaten der Saison verpflegt, Einweg-Verpackungen werden dabei weitgehend vermieden.

Viel zu „mäkeln“ hat Schulungsleiter Sebastian Zoepp an dem Tun von Olaf Wolff nicht, im Gegenteil! Der Handlungsspielraum, um nachhaltiger zu werden, ist in vielen Punkten schon weitgehend ausgereizt. Aber ein paar Punkte findet Herr Zoepp doch noch, die Olaf Wolff im Sinne von mehr Nachhaltigkeit tun kann. So empfiehlt Herr Zoepp, die Kunden von Olaf Wolff noch aktiver für die Arbeit der Schutzgebietsverwaltung zu gewinnen. Wie wäre es zum Beispiel mit einem Aktionstag, an dem die Sportenthusiasten bei der Biotopflege helfen, andere Gäste über das Schutzgebiet informieren oder mit einem Spendenlauf Geld für ein Naturschutzprojekt einwerben? Olaf Wolff nimmt die Anregungen dankend entgegen.

NP SRL/Olaf WolffWann so ein Aktionstag umgesetzt werden kann, dass kann Olaf Wolff in Anbetracht der Corona-Krise jetzt noch nicht sagen. Aber er ist überzeugt, dass gerade jetzt die Zeit ist, um sich strategisch Gedanken zu machen und zu überlegen, wie es nach der Krise weitergeht. Denn auch wenn die Corona-Krise überwunden ist, die Klimakrise und das Artensterben werden weitergehen. Nachhaltiges Handeln im Tourismus bleibt auch eine der wichtigsten Strategien in der Krisenprävention. Denn wer im Tourismus schon heute auf den Schutz der Biodiversität setzt, bleibt auch in Zukunft Dank Bewegung in einer gesunden Natur selbst gesund!

Weitere Informationen zum Projekt: www.bewusstzugast.de

 

 

 

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