Landschaftspflegeverband ausgezeichnet als UN-Dekade-Projekt

Das Projekt „Land schafft Wandel“ wird als offizielles Projekt der UN-Dekade Biologische Vielfalt ausgezeichnet. Die Auszeichnung wird an Projekte verliehen, die sich in vorbildlicher Weise für die Erhaltung der biologischen Vielfalt einsetzen. Die Jury würdigt mit diesem Qualitätssiegel das vorbildliche Engagement zum Thema „Erhalt der biologischen Vielfalt“.

Rund um den Kalksee in Binenwalde beispielsweise werden im Rahmen eines Greenings konventionell bewirtschaftete Äcker naturnäher bewirtschaftet. Wo bisher auf konventionelle Weise Mais angebaut wurde, wächst nun Öl-Leinen im biologischen Anbau. Das hat mehrere Vorteile. Im Maisacker wurden die meisten „Unkräuter“ mit chemischen Mitteln unterdrückt. Der geerntete Mais wurde zu Silage verarbeitet. Der Ackerboden lag offen und frei, anfällig für Erosion und wertlos für die Lebewesen rund um den Kalksee.

NP SRL

Im Ölleinenfeld dagegen wachsen neben der eigentlichen Feldfrucht weitere Ackerkräuter, wie Klatschmohn, Kornblume und Feld-Rittersporn. Seltene Ackerwildkräuter wie z.B. Lämmersalat oder das Ferkelkraut werden eigens nachgezüchtet. Diese Pflanzen bieten wieder Lebensraum und Nahrung für Insekten und damit auch für Vögel. Das fördert die biologische Vielfalt. „Alles zieht etwas nach“, sagt der Vorsitzende des LPV Andreas Bergmann. Das aus den Pflanzen gewonnen Öl wird in der Ölmühle Katerbow gepresst und regional vermarktet.

Das ist nur ein Beispiel aus der Arbeit des Landschaftspflegeverbandes Prignitz-Ruppiner Land. Der Verein, der sich für den Erhalt unserer Kulturlandschaft einsetzt, hat seit der Gründung 2017 bereits 40 Mitglieder und viele Kooperationspartner. Die 2 Mitarbeiter sind in einem Gebiet von rund 250 000 Hektar von Perleberg bis Fürstenberg aktiv. Sie beraten Kirchgemeinden bei der Verpachtung von Land, fördern den Anbau von Eiweißpflanzen und projektieren Greenings, wie am Binenwalder Kalksee. Die Auszeichnung „UN-Dekade Projekt 2020 Biologische Vielfalt“ würdigt dieses lokale Engagement in einem weltumspannenden Bündnis.

Die Preisträger*innen (vlnr: Herr Misch - 2.; Familie Büchner - 1.; Herr Lehmannn - 3.)

Auszeichnung im vom LPV ausgelobten Wettbewerb „Naturnaher Garten“

Hintergrund ist ein kontinuierlicher Rückgang an Biodiversität in fast allen Ländern der Erde. Die Vereinten Nationen haben die Jahre 2011 bis 2020 zur UN-Dekade für die biologische Vielfalt erklärt. Die Staatengemeinschaft ruft damit die Weltöffentlichkeit auf, sich für die biologische Vielfalt einzusetzen.

 

Informationen zur UN-Dekade Biologische Vielfalt und dem Wettbewerb

Die Vereinten Nationen haben den Zeitraum von 2011 bis 2020 als UN-Dekade Biologische Vielfalt ausgerufen, um dem weltweiten Rückgang der Naturvielfalt entgegenzuwirken. Ein breit verankertes Bewusstsein in unserer Gesellschaft für den großen Wert der Biodiversität ist eine wichtige Voraussetzung. Die UN-Dekade Biologische Vielfalt in Deutschland lenkt mit der Auszeichnung vorbildlicher Projekte den Blick auf den Wert der Naturvielfalt und die Chancen, die sie uns bietet. Gleichzeitig zeigen diese Modellprojekte, wie konkrete Maßnahmen zum Erhalt biologischer Vielfalt, ihrer nachhaltige Nutzung oder der Vermittlung praktisch aussehen können.

Der Begriff „biologische Vielfalt“ umfasst die Vielzahl der Tier- und Pflanzenarten sowie die Vielfalt der Mikroorganismen und Pilze. Einbezogen wird auch die genetische Vielfalt innerhalb der Arten, die sich bei Pflanzen in den verschiedenen Sorten wiederspiegelt und sich bei Tieren mit den Rassen verbindet. Aber auch die verschiedenen Lebensräume und komplexe ökologische Wechselwirkungen sind Teil der biologischen Vielfalt. Die Biodiversität ist Voraussetzung für das Funktionieren der Ökosysteme mit ihren verschiedenen Ökosystemleistungen.

 

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Laubfrosch

 

 

 

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