Der 4. Landwirtschaftstag wird am 22.4. im Digitalformat stattfinden

Die bäuerlichen Betriebe in Brandenburg stehen vor gewaltigen Aufgaben. Ertragsschwache Böden, Hitzesommer, sinkende Grundwasserspiegel oder neue Verordnungen sind nur einige der Herausforderungen, die gemeistert werden müssen. Besonders in Sachen Klimawandel wird die konventionelle Landwirtschaft in der Öffentlichkeit als Teil des Problems dargestellt und oft nur über Landwirte gesprochen.

Hohe Nitratwerte, Pestizid- und Antibiotika-Rückstände im Grundwasser: wenn es um Wasserschutz geht, wird die Landwirtschaft meist als Teil des Problems wahrgenommen“, erklärt Frank Stieldorf, Geschäftsführer der Preussenquelle aus Rheinsberg. „Die Landwirte, die jetzt noch konventionell wirtschaften, können aber Teil der Lösung sein. Denn der ökologische Landbau kommt ohne chemisch-synthetische Pestizide aus und sorgt zudem für gesunden Boden, der Wasser speichert, statt es ungenutzt durchzulassen.

Wir wollen mit den Bäuerinnen und Bauern Brandenburgs ins Gespräch kommen und gemeinsam mit Expertinnen und Experten Wege aufzeigen, wie nachhaltige Landwirtschaft, Klimaschutz und ein auskömmliches Einkommen in Einklang gebracht werden können.

Wir, das sind der Landschaftspflegeverband Prignitz-Ruppiner Land e.V., der Naturpark Stechlin-Ruppiner Land und die Rheinsberger Preussenquelle.

©Hilmar Hilgert

©Hilmar Hilger

Waren die ersten drei Veranstaltungen noch lokal begrenzt gewesen, wollen die Bündnispartner nun das gesamte Bundesland erreichen. Unterstützt werden sie in ihrem Anliegen durch die brandenburgische Staatsekretärin im Ministerium für Landwirtschaft, Umwelt und Klimaschutz Silvia Bender. In ihrem filmischen Grußwort unterstreicht sie das Potential des Ökolandbaus: „Seine [Ökolandbau] Leistungen sind in einer Vielzahl von Studien belegt. Und gerade bei uns in Brandenburg, mit den ertragsschwachen Böden und den starken klimatischen Veränderungen einerseits und dem großen Berliner Markt als Pull-Faktor andererseits, kann der ökologische Landbau eine Zukunftsperspektive für viele Betriebe bieten“, so Staatssekretärin Silvia Bender.

Während des Landwirtschaftstages können Landwirt*innen in insgesamt drei Panels ihre Fragen und Anliegen an insgesamt 14 Expert*innen aus Verwaltung, Bio-Verbänden und Politik stellen. Mit dabei sind unter anderem Dr. Kirsten Tackmann, agrarpolitische Sprecherin der Linksfraktion im Bundestag und Dr. Rudolf Vögel vom Landesamt für Umwelt Brandenburg.

Bäuerinnen und Bauern haben das Potential, zu echten Boden- und Wasser-Wächtern zu werden. Durch die aktive Kaufentscheidung für Bio-Lebensmittel versetzen wir landwirtschaftliche Betriebe in die Lage, nicht nur gesunde Lebensmittel zu erzeugen, sondern auch Natur und Umwelt langfristig zu bewahren. Diese Chance sollten wir alle nutzen“, so Frank Stieldorf.

Das Format stößt stets auf großes Interesse und wird vor allem für den Themen-Mix aus Information, Praxis-Beispielen und persönlichem Austausch geschätzt. Da die Pandemiebedingten Einschränkungen eine Präsenzveranstaltung ausschließen, wird der Landwirtschaftstag in diesem Jahr digital – aber mit der Möglichkeit zum persönlichen Gespräch – realisiert.

Praktischer Wissenstransfer beim Feldtag des Netzwerkprojektes des Landschaftspflegeverbandes

Praktischer Wissenstransfer beim Feldtag des Netzwerkprojektes des Landschaftspflegeverbandes. ©LPV Jacob Schenk

Konzept 2021:

Der 4. Landwirtschaftstag findet am 22.04. (Earth Day) statt. Der Vormittag wird digital in Form einer zentralen Auftakt-Videokonferenz, an der alle Referent*innen teilnehmen und anschließend in drei parallelen Online-Panels umgesetzt.

Panel-Themen:

  1. Umstellung auf Öko-Landbau,
  2. Vertragsnaturschutz und
  3. Agrarförderung/Agrarpolitik

Nachmittags können die Teilnehmer*innen in direkten persönlichen Kontakt (Telefon, Video-Chat) mit den Referent*innen der drei Panels gehen, da die individuellen Fragen oft die wichtigsten sind und in einem Online-Format zuweilen untergehen.

Durch diese Zweiteilung wollen wir den Ansprüchen der Zielgruppe noch besser gerecht werden und die nachhaltige Landwirtschaft in Brandenburg weiter voranbringen.

Biolandwirt Frank Rumpe hat Blühstreifen im Rahmen einer Vertragsnaturschutzvereinbarung mit dem Naturpark angelegt

Biolandwirt Frank Rumpe hat Blühstreifen im Rahmen einer Vertragsnaturschutzvereinbarung mit dem Naturpark angelegt. ©Mario Schrumpf

Am 22. März (Welt-Wasser-Tag) wurde die Landing-Page auf www.landwirtschaftstag.bio schon online geschaltet. Hier finden Interessent*innen alle Informationen zum 4. Landwirtschaftstag und alle Ansprechpartner*innen, die am 22.04. in den Panels und nachmittags persönlich zur Verfügung stehen.

Mehr zu den Zielen des Landwirtschaftages erfahren Sie auch im Blog der Rheinsberger Preussenquelle.

Teil der Website ist neben dem zentralen Video-Player auch eine Auflistung aller Ansprechpartner*innen.

Agrar- und Umwelt-Staatssekretärin Sivia Bender zu Gast im Naturpark

Agrar- und Umwelt-Staatssekretärin Sivia Bender zu Gast im Naturpark ©Mario Schrumpf

Brandenburgs Agrar- und Umweltstaatssekretärin Silvia Bender hat sich bereit erklärt, das Video-Grußwort zum 4. Landwirtschaftstag beizusteuern. Dieses ist ebenfalls seit dem 22.03. auf der Landing-Page zu sehen, ehe am 22.04. die eigentliche Veranstaltung von dort gestreamt wird.

Gäste, die in der Auftakt-Veranstaltung und/oder den anschließenden Panels Fragen stellen möchten, können sich einloggen. Wer den Landwirtschaftstag 2021 lediglich verfolgen möchte, kann dies über den Player auf www.landwirtschaftstag.bio tun.

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