Amphibienzaun am Zollhaus Dierberg aufgebaut
Wenn im Frühjahr die Sonne höher steht und die Nachttemperatur ansteigt, machen sich die Amphibien auf den Weg von ihren Überwinterungsgebieten zu den Laichgewässern. Damit sie dabei nicht unter die Räder kommen, werden an zu querenden Straßen temporäre Amphibienzäune aufgebaut. Zahlreiche Freiwillige unterstützen dabei die Naturwacht, wie Anfang März am Zollhaus in Dierberg.
An den Kunststoffbahnen sammeln sich Frösche, Kröten und Molche in den hier vergrabenen Eimern. Diese werden von Amphibienfreunden sicher auf die gegenüberliegende Straßenseite gebracht. Derartige Aktionen bewahrten alljährlich abertausende Individuen vor dem sicheren Straßentod. Doch in den vergangenen Jahren wanderten immer weniger Amphibien. Die Kontrolle der Krötenzäune blieb auch bei uns im Naturpark oftmals ohne Erfolg.
Ein wesentlicher Grund dieses oft dramatischen Rückgangs sind die Klimaveränderungen. Infolge sommerlicher Dürreperioden trocknen überlebenswichtige Gewässer zu früh aus und die Amphibienbrut kommt dabei ums Leben. Ganze Jahrgänge fehlen inzwischen in vielen Vorkommen. Zwar sind Amphibien in der Lage, Trockenphasen in ihren Verstecken längere Zeit zu überdauern, jedoch lauern in der modernen Kulturlandschaft zahlreiche weitere Gefahren. Neben dem Straßenverkehr dezimieren Umweltgifte und eine nicht angepasste Landnutzung ebenso wie Wildschweine, Waschbären, Marderhunde und andere Arten die Bestände. So werden Frösche und Kröten nicht mehr alt. Den meisten verbleiben kaum ein, zwei Jahre Lebenszeit, um für Nachwuchs zu sorgen.
Dem dramatischen Rückgang der Bestände im Naturpark geschuldet, wurde in diesem Frühjahr nur noch der Schutzzaun am Zollhaus Dierberg aufgebaut. Die wenigen zuletzt am Kuhburgsberg bei Neuruppin und am Schulzensee bei Zühlen in den Eimern gelandeten Tiere, lohnen den Aufwand nicht für die Errichtung und tägliche Kontrolle der Zäune. Frust macht sich bei den ehrenamtlich Engagierten breit.