Arbeitseinsatz am Amphibienzaun Altglobsow

Gut 15 Freiwillige und alle Naturwächter:innen des Naturparks waren an diesem regnerisch, lauen Samstagvormittag aktiv, um die stationäre Amphibienschutzanlage bei Altglobsow zu reinigen.

Im Laubwald und am Hang gelegen, sammeln sich in den Rinnen, die eigentlich die Amphibien davon abhalten sollen, schutzlos die Straße zu queren, im Laufe der Zeit abgestorbene Äste und sehr viel Laub an. Dieses „Sediment“ bildet im Graben relativ dicke Schichten, die das Laufen zum Laichgewässer erschweren. Ohnehin haben die liebestollen Molche, Kröten und Frösche durch die Tunnelführung einen verlängerten Weg. Und manchmal ist die Barriere dann an einigen Stellen so niedrig, dass der kürzere aber gefährlichere Weg möglich wird.

Um diese Gefährdung zu reduzieren und dem längeren Weg die Schwere zu nehmen, hatten die 5 Naturwächter:innen des Naturparks zu einem Arbeitseinsatz aufgerufen und stießen dabei auf eine große Bereitschaft der Freiwilligen.

Einweisung der Teilnehmenden durch Naturwächter Thomas Hahn vor der Amphibien-Infotafel.
© Heiko Strobel

Vor der Verteilung der Arbeitsgeräte und Aufteilung in Gruppen stand natürlich zuerst die Motivaltion der Aktiven und der Bildungsauftrag über das Warum und Wie.

Der Graben der Amphibienleiteinrichtung ist voller Laub. So könnten Amphibien die Barriere ggf. überwinden. Aber auch das Wandern wird hier sehr beschwerlich.
© Heiko Strobel

So naturnah dieser Laubwald auch daherkommt, in diesem Fall bedeutet er, dass selbst für einen fest installierten Amphibienzaun eine jährliche Pflege notwendig wird.

Vorsicht ist auch hier angebracht. Schon jetzt können sich die verletzlichen Amphibien im Laub verstecken.
© Heiko Strobel

Schon jetzt waren einige Molche und Kröten unterwegs. Das bedeutete, viel Handarbeit und Sorgfalt, damit keines dieser Individuen auf dem Weg zum Gewässer noch kurz vor der Eiablage verletzt würde.

Der Graben und Tunneleingang sind von Laub befreit und so wieder gut begehbar für die Amphibien.
© Heiko Strobel

Das Laub muss von der einen Straßenseite zur anderen gebracht werden, weil es am Hang sonst sofort wieder in den Graben fallen würde. Nur mit Warnweste und viel Vorsicht agieren hier die Helfer:innen.
© Heiko Strobel

Die Straße birgt in dieser Jahreszeit nicht nur Gefahren für die Amphibien. Auch an den Schutz der Helfenden muss gedacht werden. So wurden alle mit Warnwesten ausgerüstet, Warnschilder aufgestellt, und bei der Einweisung wurde mit Nachdruck auf den Selbstschutz und die Achtsamkeit hingewiesen.

Die Helfer:innen können nach getaner Arbeit immer noch lachen – wer Gutes tut…
© Heiko Strobel

Nach der getanen Arbeit gab es noch einen Exkurs in die Weiterbildung. So hat die Naturwacht in einer Lücke der bestehenden, festen Zaunanlage zusätzlich in einer Straßenkurve einen mobilen Zaun (beidseitig der Straße) aufgebaut. Hier kamen die Tiere von beiden Seiten und versuchten die Straße als Weg zu ihrem Gewässer zu nutzen, mit nachvollziehbar tödlichem Ergebnis. Die hier durch die Naturwacht erhobenen Daten der nunmehr vor dem Überfahren geretteten Tiere, werden hoffentlich bei einer Straßensanierung zur „Aufstockung“ der bestehenden festen Tunnelanlage führen.

Im Doppelpack am mobilen Zaun erwischt! Das erste Erdkrötenpaar konnte während der Zaunkontrolle des zusätzlich aufgebauten Mobilzauns „sichergestellt“ werden.
© Heiko Strobel

Zu guter Letzt wurden bei einem geselligen Beisammensein mit Kaffee, Kuchen, Suppe und weiteren leckeren Speisen in der Regionalwerkstatt Stechlin in Menz die Arbeit und die gesammelten Erfahrungen ausgewertet.

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