Ob grün, grau oder braun … wir lieben alle Frösche…

Ja und natürlich auch alle Molche, Kröten und Unken. Jedoch Liebe allein genügt nicht. Die Trockenheit, der inzwischen letzten drei Jahre, setzt den Amphibienbeständen im Naturpark Stechlin-Ruppiner Land zu. Sie finden nicht genug Nahrung, ihre Laichgewässer führen nicht lange genug Wasser oder die Gewässer sind ganz verschwunden.

Wir Ranger*innen im Naturpark betreuen seit vielen Jahren drei temporäre Amphibienzäune und zwei feste Leiteinrichtungen (Krötentunnel). Das heißt die Tiere werden durch Zäune aufgehalten, fallen in eingegrabene Eimer oder sie unterqueren in Tunneln die Straßen, um zu ihrem Laichgewässer zu gelangen. Die Eimer an den temporären Zäunen werden täglich, manchmal sogar mehrmals am Tag, geleert.

So haben wir die Möglichkeit, die Arten zu bestimmen, das Geschlecht der Tiere und vor allen Dingen können wir die Amphibien zählen. Eine Amphibienleiteinrichtung oder besser gesagt ein Amphibientunnel ist ein „Selbstläufer“. Dort wandern die Tiere durch die Tunnel, wenn ihre innere Uhr das Startsignal gibt und die äußeren Bedingungen stimmen.

Heute ist der 13.2., die Temperaturen liegen bei 7° C aber es ist relativ trocken. Sollten die Temperaturen in der kommenden Woche auch nachts nicht mehr entscheidend absinken und es regnet dann werden sich die ersten „Wanderer“ in Bewegung setzen. Das sind in der Regel die Teichmolche.

Der starke Rückgang der Amphibienzahlen hat uns bewogen 2023 an der Leiteinrichtung in Seilershof (zwischen Gransee und Fürstenberg/Havel) einen „Tunneltest“ durchzuführen. Dazu werden am Tunnelausgang Eimer eingegraben, so haben wir auch dort die Möglichkeit, die Tiere zu zählen und die Arten zu bestimmen. Eine entscheidende Voraussetzung dafür war die gründliche Reinigung der Leiteinrichtung. Gemeinsam mit zehn unserer „Freiwilligen“ trafen wir uns am 28.1. 2023 um Laub zu beseitigen, Windbruch zu beräumen und um leider auch massenhaft Müll aller Art zu sammeln.

Einweisung der ehrenamtlichen Helfer*innen an der Amphibienleiteinrichtung in Seilershof durch Ranger Thomas Hahn.
© Naturwacht Stechlin-Ruppiner Land

Die „Freiwilligen“ der Naturwacht in Brandenburg sind Frauen und Männer, die uns in ihrer Freizeit bei unserer Arbeit unterstützen. Im Naturpark Stechlin-Ruppiner Land arbeiten 25 „Freiwillige“ mit uns zusammen. Sie lesen z.B. Pegel ab, messen Sichttiefen in Gewässern, bauen „Krötenzäune“, mähen Orchideenwiesen oder leeren die Eimer an den „Krötenzäunen“.

Gegen 12.00 Uhr konnten wir dann die Reinigungsaktion beenden, wie sagt man so schön: viele Hände bereiten der Arbeit schnell ein Ende. Mit einem kleinen Imbiss und viel Erfahrungsaustausch saßen wir dann bis 14.00 Uhr zusammen und planten schon den nächsten Arbeitseinsatz.

Sicherheit ist bei der Arbeit an befahrenen Straßen oberstes Gebot – deshalb tragen alle Helfer*innen Warnwesten und bleiben gegenüber dem Straßenverkehr aufmerksam.
© Naturwacht Stechlin-Ruppiner Land

Beim nächsten Einsatz planen wir den Aufbau des Amphibienzaunes in Dierberg, ebenfalls wieder im Dienste unserer Amphibien, denn ob grün, grau oder braun….

Liebe „Freiwillige“, vielen Dank für Eure Einsatzbereitschaft!

Anke Rudnik
Gebietsleiterin der Naturwacht Stechlin–Ruppiner Land

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