Botanisches Monitoring im Naturpark Stechlin-Ruppiner Land

Seit 2006 erfolgt die Einrichtung und Kontrolle von aktuell 152 vegetationskundlichen Dauerbeobachtungsflächen, verteilt über den gesamten Naturparkraum. Die durchschnittlich 20 x 20 m großen Untersuchungsflächen werden mittels GPS verortet und sämtliche Pflanzen werden exakt bestimmt. Alle 3 Jahre wird die selbe Fläche wieder aufgesucht, um sowohl positive als auch negative Veränderungen feststellen zu können.

Der Standort der kartierten Fläche wird per GPS erfasst.

Der Standort der kartierten Fläche wird per GPS erfasst.

Da fast jede Pflanze ein bekanntes ökologisches Optimum besitzt, können grundlegende Aussagen über den jeweiligen Standort getroffen werden. Zielstellung des botanischen Monitorings im Naturpark ist u.a. die Kontrolle des Feuchte- und Nährstoffgehaltes feuchter Lebensräume. Durch Wiedervernässungsmaßnahmen und Renaturierungen der letzten Jahre konnte so eine Wiederansiedlung sowie Stabilisierung seltener Pflanzen, speziell der feuchten Lebensräume, unterstützt werden. Insbesondere Feuchtwiesen erweisen sich bei sachgemäßer Pflege (Mahd oder Beweidung) und einem optimalem Feuchtegehalt als sehr artenreich.

Carlo Seemann bei der Aufnahme des Pflanzenbestandes einer Probefläche.

Carlo Seemann bei der Aufnahme des Pflanzenbestandes einer Probefläche.

Grundsätzlich führt das reichhaltigere und speziellere Angebot an seltenen Blütenpflanzen zu einer erhöhten Anzahl an (seltenen) Tieren, z.B. Insekten.

Entwässerungen und aufgelassene Nutzungen dieser speziellen, feuchten Wiesen, lassen häufig artenärmere und unspezifischere Lebensräume entstehen. Durch Maßnahmen des Vertragsnaturschutzes und Renaturierungen dieser häufig sehr kleinen Flächen ist ein sichtbarer Erfolg zu verzeichnen. Das botanische Monitoring konnte mit relativ einfachen Erfassungen nachweisen, dass sich die feuchten Lebensräume im Naturpark größtenteils positiv entwickeln.

Nicht zuletzt führt das verbesserte Wassermanagement im Naturpark in Zeiten der Klimakrise zur erhöhten Rückhaltung von CO² „im Boden“ dieser Feuchtgebiete.

Ein blühendes Exemplar des Wald-Engelwurz.

Ein blühendes Exemplar der Wald-Engelwurz.

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