Mitmachprojekt – Gottesanbeterin gesucht!
Das Naturkundemuseum Potsdam und die Entomologen des Freundeskreises Mantidenfreunde Berlin-Brandenburg suchen nach der Europäischen Gottesanbeterin (Mantis religiosa). Ein gemeinsames Citizen-Science-Projekt soll Bürgerinnen und Bürger aus Brandenburg und Berlin aktiv an der Suche nach dem Insekt beteiligen. Hand in Hand mit Wissenschaftlern und Wissenschaftlerinnen wird die Ausbreitung der Gottesanbeterin in der Region erforscht.
Unter 2.400 Fangschreckenarten kommt die in Südeuropa weit verbreitete Europäische Gottesanbeterin (Mantis religiosa) als einzige in Europa vor. Seit den 1990er Jahren breitet sich die Jägerin in Deutschland allmählich Richtung Norden aus. Ursprünglich wurde sie nur in Rheinland-Pfalz, Baden-Württemberg und im Saarland gefunden. Seit 1998 ist eine stabile Population in Berlin-Schöneberg bekannt. Es folgten Funde in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Brandenburg. Inzwischen häufen sich die Nachweise auch in Brandenburg. Der Klimawandel lässt grüßen!
Aus diesem Grund haben das Naturkundemuseum Potsdam und die Mantidenfreunde Berlin-Brandenburg das Citizen-Science-Projekt ins Leben gerufen. Aktuelle Brandenburger und Berliner Funde der Europäischen Gottesanbeterin sollen gesammelt und mitgeteilt werden. Bereits 2018 wurden bundesweit über 180 Beobachtungen gemeldet, davon 51 Meldungen aus Brandenburg.
Seit Projektbeginn sind über 2.500 Fundmeldungen in die Datenbank des Naturkundemuseums Potsdam eingegangen. Aktuell ist die Fangschrecke im Süden Brandenburgs recht weit verbreitet. Aus den Landkreisen Oberspreewald-Lausitz, Spree-Neiße, Elbe-Elster, Dahme-Spreewald, Teltow-Fläming und der kreisfreien Stadt Cottbus liegen aktuell die meisten Funde vor. Auch in Potsdam-Mittelmark mehren sich die Funde. Im Potsdamer Stadtgebiet mehren sich die Nachweise und auch in Berlin wird die Art immer häufiger nachgewiesen. Ins Havelland, Oder-Spree und Märkisch-Oderland, Oberhavel, Ostprignitz-Ruppin scheint die Art jetzt langsam vorzudringen. Aktuell kamen auch vereinzelte Funde aus dem Dahmeland und ein Fund in der Uckermark hinzu. Im Norden Brandenburgs scheint die Art noch nicht so stark verbreitet wie im Süden. Hier zählt jede Meldung!
Nächstgelegener Fund zum Naturpark Stechlin-Ruppiner Land: im September 2021 in Gransee!