Zwei weitere Schritte zur Vielfalt – seltene Ackerkräuter wurden gesammelt und vermehrt
Es war nicht einfach Spenderflächen im Naturpark für seltene Ackerkräuter zu finden. Die bekannten Vorkommen, z.B. vom Lämmersalat und dem Feldrittersporn bei Zempow und des Quirl-Tännel bei Neuruppin waren erloschen. Frank Rumpe und sein Team unterstützt der Biologin Susan Wittwer erweiterten den Suchradius um 20 km und wurden in östlicher Richtung bei Bredereiche fündig.
Die künftigen Genressourcenäcker im Naturpark wurden im Sommer kartiert. Es sollen nur Arten ausgebracht werden, wenn sie nicht mehr vorhanden sind.
So konnten im Herbst 10 Arten in der Gärtnerei Kepos in Altglobsow ausgesät und vereinzelt werden. Es gilt das wenige Saatgut zu mehren. Keiner hat Erfahrungen mit dem Vermehren von „Unkraut“. Nehmen wir jetzt Anzuchterde oder Ackerkrume für die Aussaat? Das Saatgut wurde für eine Herbst – und Frühjahrsaussaat geteilt und in Aussaatschalen gebracht. Alle Arten sind erfolgreich aufgelaufen und wurden vereinzelt. Der Winter kann kommen!
Beteiligte Ackerkräuter: Lämmersalat (Arnoseris minima), Großer Knorpellattich (Chondrilla juncea), Feld-Rittersporn (Consolida regalis), Dolden-Spurre (Holosteum umbellatum), Gewöhnliche Ferkelkraut (Hypochaeris radicata), Berg-Sandglöckchen (Jasione montana), Sand-Hornkraut (Cerastium semidecandrum), Einjährige Knäuel (Scleranthus annuus), Ausdauernde Knäuel (Scleranthus perennis), Breitblättrige Lichtnelke (Silene latifolia), Acker-Lichtnelke (Silene noctiflora) Acker-Spark (Spergula arvensis), Frühlings-Spark (Spergula morisonii), Kahler Bauernsenf (Teesdalia nudicaulis), Glänzende Ehrenpreis (Veronica polita), Acker-Stiefmütterchen (Viola arvensis), Acker-Krummhals (Anchusa arvensis), Grannen-Ruchgras (Anthoxanthum aristatum), Gewöhnliche Ackerfrauenmantel (Aphanes arvensis)
Partner: Rheinische Kulturlandschaft, Dr. Patrick Lind, Biohof Kepos, Frank Rumpe und Caro Badecke, Naturparkverwaltung Stechlin-Ruppiner Land, Silke Oldorff